Gemeinde bereitet Einführung des Ganztagsschulbetriebs ab 2026/2027 vor
In den vergangenen Monaten fanden unter Federführung der Gemeindeverwaltung regelmäßige Arbeitsgespräche mit den Schulleitungen statt. Auch örtliche Vereine und weitere Organisationen wurden bereits in den Planungsprozess eingebunden, um ein vielfältiges Nachmittagsangebot – insbesondere im sportlichen und kreativen Bereich – zu schaffen. Weitere Vereine sind herzlich eingeladen, sich ebenfalls an diesem Prozess zu beteiligen. Interessierte können sich direkt an die jeweiligen Grundschulen oder an die Gemeindeverwaltung wenden.
Die Schulleitungen haben in enger Abstimmung mit den schulischen Gremien – Schulvorständen und Gesamtkonferenzen – ihre pädagogischen Konzepte bis zu den Sommerferien 2025 erarbeitet und den Erziehungsberechtigten transparent vorgestellt.
Ein zentrales Ergebnis der durchgeführten Elternbefragungen sind die gewünschten Betreuungszeiten. Zwei Hauptabholzeiten haben sich dabei herauskristallisiert:
- 14.30 Uhr, eine frühere Abholzeit, die jedoch nicht durch die Schülerbeförderung abgedeckt ist
- 15.30 Uhr bzw. 15.45 Uhr, entsprechend dem gesetzlichen Anspruch auf eine achtstündige Betreuung
Diese zeitliche Struktur stellt die größte Herausforderung in der Personalplanung dar: Für tägliche Betreuungszeiten von bis zu drei Stunden werden zahlreiche Betreuungskräfte benötigt. Dies führt zu geringen individuellen Arbeitszeiten von maximal 15 Wochenstunden und erschwert die Personalgewinnung erheblich.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die vom Land bereitgestellten Mittel nicht ausreichen, um einen angemessenen Betreuungsschlüssel sicherzustellen. Auch die zusätzlich gewährten Lehrerstunden bzw. die Möglichkeit der sogenannten Kapitalisierung (Umwandlung von Lehrerstunden in finanzielle Mittel) können den Bedarf nur teilweise abdecken. Selbst bei optimaler Nutzung dieser Mittel ergibt sich eine tägliche Besetzung von lediglich ein bis zwei Lehrkräften und zwei bis drei pädagogischen Mitarbeitenden – bei einem Betreuungsschlüssel von 1:18 bis 1:19.
Um dennoch eine qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten, hat der Wardenburger Gemeinderat in seiner Sitzung am 26. Juni 2025 beschlossen, das bestehende Hortpersonal in den zukünftigen Ganztagsbetrieb zu integrieren. Damit übernimmt die Gemeinde Wardenburg freiwillig Verantwortung über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Das bestehende Hortpersonal wird somit – soweit von den einzelnen Mitarbeitenden gewünscht - künftig in den Schulen eingesetzt, um die personelle Absicherung des Ganztagsbetriebs zu gewährleisten.
Auf Grundlage der bisherigen Elternumfragen wird mit einer Teilnahme von rund 500 Grundschulkindern am Ganztagsangebot gerechnet. Zum Vergleich: Derzeit stehen in den gemeindlichen Horten insgesamt 138 Betreuungsplätze zur Verfügung.
Ganztagsbetreuung soll vorrangig durch eigenes Personal sichergestellt werden
Um den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung sicherzustellen, hat der Bildungsausschuss in seiner Sitzung am 30. Oktober empfohlen, im Bedarfsfall Kooperationen mit einem externen Anbieter dann vorzusehen, wenn eine Sicherstellung mit eigenem Personal nicht möglich ist.
Vorrangig sollen aber weiterhin Lösungen verfolgt werden, bei denen die Ganztagsbetreuung durch eigenes Personal erfolgt – etwa durch den Einsatz bisheriger Hortmitarbeitender bzw. in Kooperation mit Vereinen. Erst wenn solche internen Lösungen den Bedarf nicht sicherstellen können, soll eine Zusammenarbeit mit einem externen Anbieter erfolgen.
Die abschließende Entscheidung zu diesem Vorgehen trifft der Verwaltungsausschuss.
Die Umsetzung des Ganztagsschulbetriebs ist ein umfangreicher Prozess, der die enge Zusammenarbeit von Schulen, Gemeinde, Eltern und Vereinen erfordert.
Die Gemeinde Wardenburg dankt allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre konstruktive Mitarbeit. Gemeinsam soll ein zukunftsfähiges Bildungs- und Betreuungsangebot entstehen, das den Bedürfnissen der Kinder und Familien in Wardenburg gerecht wird.

